Oder: Der humoristische Versuch, das aufzuarbeiten, wofür man vielleicht später einen Therapeuten braucht
Ein kleines Vorwort
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Aus Williamsport, PA direkt in den Cyberport, DD ... Spannendes gibt es immer mal zu erzählen und sonst komm' ich nicht mehr zum Schreiben - mal abgesehen von Statusanfragen ...
I think crime pays. The hours are good, you meet a lot of interesting people, you travel a lot.
Führt eine Klasse Führt Klassenlisten Führt Karteikarten Führt Kinder
Trägt Meldungen ein Trägt Beschwerden ein Trägt Verantwortung Trägt unterschiedliche Kleidung
Urteilt über Schülerarbeiten Urteilt über Schüler Beurteilt Schüler Entscheidet über Bildung Stellt Zeugnisse aus Wertet – wertet ab – wertet auf
Plant Konferenzen Nimmt daran teil Nimmt Anteil Vernimmt Appelle
Legt Klassenbücher vor Legt Karteikarten vor Kegt Zeugnisse vor Legt Stoffverteilungspläne vor
Hat Aufsichtspflicht Hat Anwesenheitspflicht Hat Schweigepflicht Hat Vertretungspflicht Hat Krankmeldungspflicht
Muss pünktlich sein Muss gewissenhaft sein Muss termingerecht sein Muss entgegenkommend sein Muss Vorbild sein
Muss Noten einholen Muss Listen ausfüllen Muss Schülerbücher verteilen Muss Lehrerbücher ausleihen
Darf Überstunden machen Darf nicht streiken
Wird beurteilt Wird geprüft Wird versetzt Wird zurückgestuft Wird eingestuft
Bereitet Unterricht vor Bereitet Unterricht nach Erbringt Nachweise Erfüllt Stoffpläne
Korrigiert Arbeiten Korrigiert Schüler Korrigiert sich Korrigiert Kollegen Misst Leistung Beurteilt Leistung
Differenziert Toleriert Akzeptiert Frustriert
Therapiert Hört zu Versteht Versteht nicht
| Fragt nach Hilft und fördert Ermutigt und beruhigt Stützt und zieht Spielt und spielt mit
Schafft Beziehungen Schafft Vertrauen Schafft Schafft es nicht Ist geschafft
Wird angegriffen Wird entmutigt Wird beschuldigt Wird beobachtet
Wird gelobt Wird bestärkt
Hat Recht auf Urlaub Hat Recht auf Beschwerde Hat Recht
Ist gerecht Ist freundlich Ist ausgeglichen Ist kritikfähig Ist beleidigt Ist humorvoll Ist aktiv Ist nicht aktiv Ist angepasst Ist eigenständig Ist selbstständig Ist integrierend Ist lieb und streng Ist zerstreut
Ermahnt Ermahnt schon wieder Lehrt und lernt Erklärt und klärt auf
Verhält sich zum Schulleiter Verhält sich zum Kollegen Verhält sich zu Schülern Verhält sich zu Eltern Verhält sich zu Organen Verhält sich zu Behörden Verhält sich still
Ist Berater Ist Helfer Ist Anlaufstelle Ist Ansprechstell
Hält Elternabende Hält Konferenzen Hält Vorträge Hält Ordnung Hält den Mund Hält, was er verspricht
Wird kritisiert Wird verunsichert Wird beschenkt | Macht Ausflüge Macht Klassenfahrten Macht Herbergsaufenthalte Macht Elternbesuche Macht Krankenbesuche Macht Hausaufgaben Macht zu und zu wenig Macht sich Gedanken Macht sich Sorgen Macht’s möglich Macht mich Macht nicht mit Macht Fehler Macht vieles wieder gut
Geht zu Bierabenden Geht zu Klassenfesten Geht zu Schulfesten Geht zu Abschlussfeiern
Redet mit Eltern Redet über Eltern Redet mit Schülern Redet über Schüler Redet mit Kollegen Redet über Kollegen Redet, redet, redet ...
Steht im Mittelpunkt Steht im Interesse Steht im Abseits Steht in der Öffentlichkeit
Steht zur Verfügung Steht im Kreuzfeuer Steht im Blickpunkt Steht im Schussfeld Steht allein Steht nicht allein.
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Dienstag, 13. September 2011
Ein eigentlich ganz normaler Samstagsdienst im Port, die Studenten vollzählig, Schlempi und Torsten als Zusätzliche Unterstützung, die Systeme funktionieren nach einem schwierigen Start nun auch einwandfrei. Was könnte man sich mehr wünschen? Schönes Wetter zum Beispiel, hatten wir an diesem Tag übrigens auch. Perfekt, fast. Ein Anruf später: mir is schlecht, kein Bock mehr auf Arbeit, Erklärungsnöte. Nicht etwa ein Kunde nahm mir die Luft, das war schließlich noch nie wirklich passiert und damit wollte ich gar nicht erst anfangen, nein, gf's leicht dahin gezwitscherter Satz "Rate was ich grade aus dem Briefkasten gezogen habe, hast nen Platz in ..."
...und dann bist du plötzlich in Bayern.
Von den Abschiedsorgien im Port möchte ich gar nicht erst anfangen, ich bin ja nicht sonderlich nahe am Wasser gebaut, aber wenn sich deine gesamte Abteilung im Halbkreis um dich aufstellt und applaudierend dahinscheiden lässt, dann wächst selbst mir ein Kloß im Hals. Danke.
Wie dem auch sei, Aufbruch ist angesagt. Der Track nach Westen, kennt man doch irgendwoher. Nur bin ich nicht auf der Suche nach Gold sondern nach einer Wohnung in Weiden. Es scheint jedoch einige Parallelen zu geben. Mögliche Claims werden von zahlreichen Bewerbern begutachtet, der Grundbesitzer hat die größte Macht diesseits des Yukon und am Ende nimmst du was du bekommen kannst nur um nicht gänzlich vor die Hunde zu gehen und verkaufst dabei deine Seele für einen Beutel voll Katzengold. So oder so ähnlich.
Letztlich bin ich aber ganz zufrieden mit meinem Claim. Eine Renovierung und der Einbau einer Küchenzeile stehen noch aus, sodass erst Anfang Oktober (laut Makler 01.10., man wird sehen) eingezogen werden kann, aber damit kann ich leben. Einstweilen werde ich bei Verwandten unterkommen. Nette, ältere Leute, dess passt scho. Was ich noch nicht heraus gefunden habe, ist, wie es mit der Internetabdeckung in meinem Asyl auf Zeit aussieht denn so ganz ohne WLAN komme ich doch merklich schnell an meine UMTS-Drossel (dank gMaps locker 50MB am Tag). Es wird sich aber finden, oder besser: klappt schon, hat ja immer schon geklappt.
Wann sich dieser kurze Text, getippt am Abend vor meinem ersten Schultag (und ziemlich genau 20Jahre nach meiner ersten Einschulung, Zufall?) online finden wird, kann ich noch nicht sagen. Wahrscheinlich tippe ich ab und zu mal ein paar Texte und Lade diese dann je nach WLAN-Verfügbarkeit hoch. Lasst euch überraschen.
T
Es ist Freitag Abend und ich sitze wiedermal im Zug nach Hause, diesmal war ich clever und bin direkt von der Arbeit bis zum Hauptbahnhof gefahren um dort in die RE zu steigen. Genug Zeit dafür hatte ich allemal und so hab ich einen gemütlichen Platz mit Tischchen gefunden, damit kann man arbeiten.
Arbeiten is ein gutes Stichwort. Mach ich jetzt öfter und regelmäßiger als sonst. Das is zwar anstrengend (mal davon abgesehen dass ich nicht 8Stunden auf irgendeiner Baustelle zum Sandschippen stehe) aber macht immer noch Spaß. Dennoch merkt man deutlich, dass es doch den einen oder anderen gewaltigen Unterschied zwischen dem Studentenjob und der „richtigen“ Arbeitswelt gibt.
1. „ich komm dann, dann und dann, da und da mach ich lieber frei“ is nicht mehr, jetzt heisst es „Mo-Fr 9-18, nächste Woche das gleiche Spiel, die Woche drauf zur Abwechslung 8-17, anschließend 11-20.“ Ein gewisses Maß an Regelmäßigkeit ist keineswegs schlecht aber der Studentenjob war entspannter.
2. Konkurrenzkampf. Uneinholbar an der Spitze stehe ich was die Call-Zahlen angeht, das is gut. Umsatz und Marge könnte immer besser sein aber als schlecht würde mich wahrscheinlich niemand bezeichnen.
3. Zukunftsaussichten. Flache Hierarchien haben es so an sich, dass es keine Aufstiegschancen gibt. Natürlich könnte ich mich in den Salesbereich „hoch“ arbeiten aber Beratung und Kompetenzmimikri liegen mir viel mehr und die Jungs im Sales haben’s echt nicht leicht. Bewerbungen zum Ref sind bisher zwei unterwegs und damit werde ich früher oder später den Hafen verlassen (können/müssen).
4. Befehlsgewalt. Alles hört auf mein Kommando – nicht wirklich. Wieso auch. Den Studenten habe ich schon vor meiner Festanstellung vorgestanden und durch meine „Arbeitserfahrung“ lassen sich Probleme mittlerweile schnell lösen, es is ja nicht so als ob ich über das Fallbeil bestimmen würde und damit is es doch meistens eine Ermessensentscheidung – das liegt mir.
5. Freizeit. Kaum noch vorhanden,, aber so is das halt und damit müssen die Wochenenden halt herhalten. Zum Partymachen, zum Entspannen und ggf. zum Auskurieren (krank machen is schließlich was für die Schwachen, hat Darwin schon gewusst)
Bis Ende März is mein Studententicket noch gültig und ich habe vor das kostenfreie Bahnfahren weiterhin intensiv zu nutzen, grade und erst recht wegen der hohen Benzinpreise im Moment. Der Vorteil für meine werte Leserschaft – Lesestoff in mehr oder weniger regelmäßigen und gut verdaubaren Portionen.
Nebenbei fällt mir auf, dass es eigentlich nichts neues gib und ich eigentlich diesen Text nur geschrieben habe, um ein wenig beschäftigt zu sein. Wir erreichen dann auch bald die Heimat, ich springe in Zittau noch fix in die Trilex und dann kann das Wochenende los gehen, 48Stunden später geht’s dann auch schon wieder in die andere Richtung. Viel ist eben nicht dran an so einem Wochenende, daher ist jetzt erstmal Feierabend.