Freitag, 11. Februar 2011

Feierabend

Es ist Freitag Abend und ich sitze wiedermal im Zug nach Hause, diesmal war ich clever und bin direkt von der Arbeit bis zum Hauptbahnhof gefahren um dort in die RE zu steigen. Genug Zeit dafür hatte ich allemal und so hab ich einen gemütlichen Platz mit Tischchen gefunden, damit kann man arbeiten.

Arbeiten is ein gutes Stichwort. Mach ich jetzt öfter und regelmäßiger als sonst. Das is zwar anstrengend (mal davon abgesehen dass ich nicht 8Stunden auf irgendeiner Baustelle zum Sandschippen stehe) aber macht immer noch Spaß. Dennoch merkt man deutlich, dass es doch den einen oder anderen gewaltigen Unterschied zwischen dem Studentenjob und der „richtigen“ Arbeitswelt gibt.

1. „ich komm dann, dann und dann, da und da mach ich lieber frei“ is nicht mehr, jetzt heisst es „Mo-Fr 9-18, nächste Woche das gleiche Spiel, die Woche drauf zur Abwechslung 8-17, anschließend 11-20.“ Ein gewisses Maß an Regelmäßigkeit ist keineswegs schlecht aber der Studentenjob war entspannter.

2. Konkurrenzkampf. Uneinholbar an der Spitze stehe ich was die Call-Zahlen angeht, das is gut. Umsatz und Marge könnte immer besser sein aber als schlecht würde mich wahrscheinlich niemand bezeichnen.

3. Zukunftsaussichten. Flache Hierarchien haben es so an sich, dass es keine Aufstiegschancen gibt. Natürlich könnte ich mich in den Salesbereich „hoch“ arbeiten aber Beratung und Kompetenzmimikri liegen mir viel mehr und die Jungs im Sales haben’s echt nicht leicht. Bewerbungen zum Ref sind bisher zwei unterwegs und damit werde ich früher oder später den Hafen verlassen (können/müssen).

4. Befehlsgewalt. Alles hört auf mein Kommando – nicht wirklich. Wieso auch. Den Studenten habe ich schon vor meiner Festanstellung vorgestanden und durch meine „Arbeitserfahrung“ lassen sich Probleme mittlerweile schnell lösen, es is ja nicht so als ob ich über das Fallbeil bestimmen würde und damit is es doch meistens eine Ermessensentscheidung – das liegt mir.

5. Freizeit. Kaum noch vorhanden,, aber so is das halt und damit müssen die Wochenenden halt herhalten. Zum Partymachen, zum Entspannen und ggf. zum Auskurieren (krank machen is schließlich was für die Schwachen, hat Darwin schon gewusst)

Bis Ende März is mein Studententicket noch gültig und ich habe vor das kostenfreie Bahnfahren weiterhin intensiv zu nutzen, grade und erst recht wegen der hohen Benzinpreise im Moment. Der Vorteil für meine werte Leserschaft – Lesestoff in mehr oder weniger regelmäßigen und gut verdaubaren Portionen.

Nebenbei fällt mir auf, dass es eigentlich nichts neues gib und ich eigentlich diesen Text nur geschrieben habe, um ein wenig beschäftigt zu sein. Wir erreichen dann auch bald die Heimat, ich springe in Zittau noch fix in die Trilex und dann kann das Wochenende los gehen, 48Stunden später geht’s dann auch schon wieder in die andere Richtung. Viel ist eben nicht dran an so einem Wochenende, daher ist jetzt erstmal Feierabend.

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