Donnerstag, 22. September 2011

weil ja immer alle Fragen: Der Lehrer ...

Führt eine Klasse

Führt Klassenlisten

Führt Karteikarten

Führt Kinder

Trägt Meldungen ein

Trägt Beschwerden ein

Trägt Verantwortung

Trägt unterschiedliche Kleidung

Urteilt über Schülerarbeiten

Urteilt über Schüler

Beurteilt Schüler

Entscheidet über Bildung

Stellt Zeugnisse aus

Wertet – wertet ab – wertet auf

Plant Konferenzen

Nimmt daran teil

Nimmt Anteil

Vernimmt Appelle

Legt Klassenbücher vor

Legt Karteikarten vor

Kegt Zeugnisse vor

Legt Stoffverteilungspläne vor

Hat Aufsichtspflicht

Hat Anwesenheitspflicht

Hat Schweigepflicht

Hat Vertretungspflicht

Hat Krankmeldungspflicht

Muss pünktlich sein

Muss gewissenhaft sein

Muss termingerecht sein

Muss entgegenkommend sein

Muss Vorbild sein

Muss Noten einholen

Muss Listen ausfüllen

Muss Schülerbücher verteilen

Muss Lehrerbücher ausleihen

Darf Überstunden machen

Darf nicht streiken

Wird beurteilt

Wird geprüft

Wird versetzt

Wird zurückgestuft

Wird eingestuft

Bereitet Unterricht vor

Bereitet Unterricht nach

Erbringt Nachweise

Erfüllt Stoffpläne

Korrigiert Arbeiten

Korrigiert Schüler

Korrigiert sich

Korrigiert Kollegen

Misst Leistung

Beurteilt Leistung

Differenziert

Toleriert

Akzeptiert

Frustriert

Therapiert

Hört zu

Versteht

Versteht nicht

Fragt nach

Hilft und fördert

Ermutigt und beruhigt

Stützt und zieht

Spielt und spielt mit

Schafft Beziehungen

Schafft Vertrauen

Schafft

Schafft es nicht

Ist geschafft

Wird angegriffen

Wird entmutigt

Wird beschuldigt

Wird beobachtet

Wird gelobt

Wird bestärkt

Hat Recht auf Urlaub

Hat Recht auf Beschwerde

Hat Recht

Ist gerecht

Ist freundlich

Ist ausgeglichen

Ist kritikfähig

Ist beleidigt

Ist humorvoll

Ist aktiv

Ist nicht aktiv

Ist angepasst

Ist eigenständig

Ist selbstständig

Ist integrierend

Ist lieb und streng

Ist zerstreut

Ermahnt

Ermahnt schon wieder

Lehrt und lernt

Erklärt und klärt auf

Verhält sich zum Schulleiter

Verhält sich zum Kollegen

Verhält sich zu Schülern

Verhält sich zu Eltern

Verhält sich zu Organen

Verhält sich zu Behörden

Verhält sich still

Ist Berater

Ist Helfer

Ist Anlaufstelle

Ist Ansprechstell

Hält Elternabende

Hält Konferenzen

Hält Vorträge

Hält Ordnung

Hält den Mund

Hält, was er verspricht

Wird kritisiert

Wird verunsichert

Wird beschenkt

Macht Ausflüge

Macht Klassenfahrten

Macht Herbergsaufenthalte

Macht Elternbesuche

Macht Krankenbesuche

Macht Hausaufgaben

Macht zu und zu wenig

Macht sich Gedanken

Macht sich Sorgen

Macht’s möglich

Macht mich

Macht nicht mit

Macht Fehler

Macht vieles wieder gut

Geht zu Bierabenden

Geht zu Klassenfesten

Geht zu Schulfesten

Geht zu Abschlussfeiern

Redet mit Eltern

Redet über Eltern

Redet mit Schülern

Redet über Schüler

Redet mit Kollegen

Redet über Kollegen

Redet, redet, redet ...

Steht im Mittelpunkt

Steht im Interesse

Steht im Abseits

Steht in der Öffentlichkeit

Steht zur Verfügung

Steht im Kreuzfeuer

Steht im Blickpunkt

Steht im Schussfeld

Steht allein

Steht nicht allein.

Dienstag, 20. September 2011

Der erste wirkliche Tag - in gut verdaubaren Stücken

Donnerstag, 15. September 2011 (cont. 16.09.11)

Stundenbeginn ist 9.35Uhr, es ist jetzt 9Uhr und ich bin wie immer der erste am Ort des Geschehens. Vielleicht sollte ich über eine Karriere als Journalist nachdenken, Harry Hirsch der rasende Reporter, immer der erste wenn was passiert. Ob allerdings heute so viel passiert, wage ich noch arg zu bezweifeln. Schließlich haben wir bisher eigentlich noch nix gemacht und wieso sollte sich sowas plötzlich ändern. Naja, ich bin jedenfalls da, es kann also losgehen.
Gleichzeitig wird das mein erster Tag mit dem iPad als Schreibgerät, ein Grund mehr diese Zeilen zu tippen, ich will ja schließlich auch mal schnell mitschreiben können. Auch hier muss sich erst zeigen, ob das so funktioniert. Besser wär's denn ich habe nur einen kleinen Block mit, sonderlich viele wichtige Informationen werden sich darauf kaum unterbringen lassen.
Was mach ich jetzt noch mit der halben Stunde die mir bleibt. Ich könnte mal schaun ob sich das für uns zuständige Sekretariat findet ...

na huch, da wurde ich doch glatt unterbrochen. Wie es für einen Lehrer üblich sein sollte, folgte mir nämlich bereits einer meiner Mitreferendare in unser Arbeitszimmer. Super, jemand zum Quatschen. Passt, und damit auch der Grund weshalb ich diesen Eintrag erst einen Tag später fertig schreibe.
Auch ganz gut da ich so meine Erlebnisse des ersten Tags besser zusammenfassen kann. Was ist also passiert. Fachsitzungen Geschichte, Englisch, Pädagogik, Psychologie, fertig. Das war's eigentlich auch schon, die Abläufe während unseres Refs wurden uns wohl 2-3mal erklärt, is ja auch wichtig. Ansonsten Trockenes, Protokollpflicht in Fachsitzungen, grober Ablauf der nächsten Woche. Nichts, mit dem ich euch hier auch noch über alle Maßen langweilen müsste.

und jetzt? jetzt grade Sitze ich wieder im Arbeitsraum und tippe diese Zeilen. Um mich rum beschweren sich die Mädels wieso sie in "Kemie" Hörstunden im Plan für nächste Woche haben und ich warte, dass endlich mal jemand auftaucht der ihnen sagt was Phase is. Ansonsten wird auch heute nicht viel passieren. Computereinweisung - wie spannend, abschließend noch Informationen zu Reisekosten und sonstigem. Insgesamt zwei Unterrichtsstunden, super für einen Freitag. Wird aber, was man so hört der letzte ruhige Tag werden. Am Wochenende geht's mal kurz nach Dresden, so weit is es ja net.

So richtig los geht's dann erst nächste Woche, Hörstunden in den unterschiedlichsten Fächern und Klassen. Erinnert ein wenig an das allseits beliebte Blockpraktikum, was soll's. Soweit passt alles hier auf der südlichen Seite des WW-Äquators.

Der Beginn einer neuen Zeitrechnung

Mittwoch, 14. September 2011

Der Wecker is der Verlierer des heutigen Morgens im Wettrennen ums eher Aufwachen, locker mal um 30min geschlagen obwohl er bereits um 6Uhr den ersten Weckton geplant hatte. Gut, ich muss zugeben, man könnte in diesem Fall fast von Doping sprechen. Eine gute bzw. natürlich rein natürliche Art des Dopings versteht sich, denn ich gestehe, ein wenig aufgeregt war ich schon.
Wie sich herausstellen sollte war die Aufregung jedoch, wie so oft, unbegründet. Der sonnige Morgen ließ mich kurzbehemdet und frohen Mutes zur Schule spazieren (ja, noch wohne ich im "Hotel" und das ist in lockerer Laufdistanz zum Kepler-Gymnasium). Ab durch den Haupteingang, einmal umgeschaut und die erstbeste Schülergruppe mit einem flockigen MoinMoin nach dem Weg zum Direktoriat befragt, Weg gefunden und auf eben jenem gleich noch Mitreferendarinnen getroffen. Man kommt halt so ins Gespräch nach dem Muster: "Was? Ihr bekommt in Sachsen euren Refplatz nicht garantiert? Verrückt." - "Stimmt, beides." ... das wäre also geklärt, auch wenn ich es sicher so oder so ähnlich noch ein paar mal erklären musste.
Nach einer netten Begrüßung und ein wenig Bürokratie dann die Vereidigung mit Schwur auf die bayrische Verfassung, mein Münchner Sitznachbar meinte anschließend würde noch die bayrische Hymne gesungen, ich musste kurz schlucken. Die Hymne wurde dann allerdings, zu meiner Freude aber wahrscheinlich lediglich aus Zeitgründen, durch Gruppen- und Einzelfotos ersetzt, folgend ein Sektempfang ("Dess get fei erst weita wenns oalls affgessan un g'drunkan hoam."), mehr Bürokratie und eine Führung durch's Haus.
14Uhr war's das dann auch schon. Feierabend. So könnte es weiter gehn, auch wenn dies sicher nur der Beginn der neuen Zeitrechnung sein wird. Tag 1 wird mir jedenfalls in guter Erinnerung bleiben, lassen wir uns von Tag 2 überraschen.

...und dann bist du plötzlich in Bayern

Dienstag, 13. September 2011

Ein eigentlich ganz normaler Samstagsdienst im Port, die Studenten vollzählig, Schlempi und Torsten als Zusätzliche Unterstützung, die Systeme funktionieren nach einem schwierigen Start nun auch einwandfrei. Was könnte man sich mehr wünschen? Schönes Wetter zum Beispiel, hatten wir an diesem Tag übrigens auch. Perfekt, fast. Ein Anruf später: mir is schlecht, kein Bock mehr auf Arbeit, Erklärungsnöte. Nicht etwa ein Kunde nahm mir die Luft, das war schließlich noch nie wirklich passiert und damit wollte ich gar nicht erst anfangen, nein, gf's leicht dahin gezwitscherter Satz "Rate was ich grade aus dem Briefkasten gezogen habe, hast nen Platz in ..."
...und dann bist du plötzlich in Bayern.
Von den Abschiedsorgien im Port möchte ich gar nicht erst anfangen, ich bin ja nicht sonderlich nahe am Wasser gebaut, aber wenn sich deine gesamte Abteilung im Halbkreis um dich aufstellt und applaudierend dahinscheiden lässt, dann wächst selbst mir ein Kloß im Hals. Danke.
Wie dem auch sei, Aufbruch ist angesagt. Der Track nach Westen, kennt man doch irgendwoher. Nur bin ich nicht auf der Suche nach Gold sondern nach einer Wohnung in Weiden. Es scheint jedoch einige Parallelen zu geben. Mögliche Claims werden von zahlreichen Bewerbern begutachtet, der Grundbesitzer hat die größte Macht diesseits des Yukon und am Ende nimmst du was du bekommen kannst nur um nicht gänzlich vor die Hunde zu gehen und verkaufst dabei deine Seele für einen Beutel voll Katzengold. So oder so ähnlich.
Letztlich bin ich aber ganz zufrieden mit meinem Claim. Eine Renovierung und der Einbau einer Küchenzeile stehen noch aus, sodass erst Anfang Oktober (laut Makler 01.10., man wird sehen) eingezogen werden kann, aber damit kann ich leben. Einstweilen werde ich bei Verwandten unterkommen. Nette, ältere Leute, dess passt scho. Was ich noch nicht heraus gefunden habe, ist, wie es mit der Internetabdeckung in meinem Asyl auf Zeit aussieht denn so ganz ohne WLAN komme ich doch merklich schnell an meine UMTS-Drossel (dank gMaps locker 50MB am Tag). Es wird sich aber finden, oder besser: klappt schon, hat ja immer schon geklappt.
Wann sich dieser kurze Text, getippt am Abend vor meinem ersten Schultag (und ziemlich genau 20Jahre nach meiner ersten Einschulung, Zufall?) online finden wird, kann ich noch nicht sagen. Wahrscheinlich tippe ich ab und zu mal ein paar Texte und Lade diese dann je nach WLAN-Verfügbarkeit hoch. Lasst euch überraschen.

T

Freitag, 11. Februar 2011

Feierabend

Es ist Freitag Abend und ich sitze wiedermal im Zug nach Hause, diesmal war ich clever und bin direkt von der Arbeit bis zum Hauptbahnhof gefahren um dort in die RE zu steigen. Genug Zeit dafür hatte ich allemal und so hab ich einen gemütlichen Platz mit Tischchen gefunden, damit kann man arbeiten.

Arbeiten is ein gutes Stichwort. Mach ich jetzt öfter und regelmäßiger als sonst. Das is zwar anstrengend (mal davon abgesehen dass ich nicht 8Stunden auf irgendeiner Baustelle zum Sandschippen stehe) aber macht immer noch Spaß. Dennoch merkt man deutlich, dass es doch den einen oder anderen gewaltigen Unterschied zwischen dem Studentenjob und der „richtigen“ Arbeitswelt gibt.

1. „ich komm dann, dann und dann, da und da mach ich lieber frei“ is nicht mehr, jetzt heisst es „Mo-Fr 9-18, nächste Woche das gleiche Spiel, die Woche drauf zur Abwechslung 8-17, anschließend 11-20.“ Ein gewisses Maß an Regelmäßigkeit ist keineswegs schlecht aber der Studentenjob war entspannter.

2. Konkurrenzkampf. Uneinholbar an der Spitze stehe ich was die Call-Zahlen angeht, das is gut. Umsatz und Marge könnte immer besser sein aber als schlecht würde mich wahrscheinlich niemand bezeichnen.

3. Zukunftsaussichten. Flache Hierarchien haben es so an sich, dass es keine Aufstiegschancen gibt. Natürlich könnte ich mich in den Salesbereich „hoch“ arbeiten aber Beratung und Kompetenzmimikri liegen mir viel mehr und die Jungs im Sales haben’s echt nicht leicht. Bewerbungen zum Ref sind bisher zwei unterwegs und damit werde ich früher oder später den Hafen verlassen (können/müssen).

4. Befehlsgewalt. Alles hört auf mein Kommando – nicht wirklich. Wieso auch. Den Studenten habe ich schon vor meiner Festanstellung vorgestanden und durch meine „Arbeitserfahrung“ lassen sich Probleme mittlerweile schnell lösen, es is ja nicht so als ob ich über das Fallbeil bestimmen würde und damit is es doch meistens eine Ermessensentscheidung – das liegt mir.

5. Freizeit. Kaum noch vorhanden,, aber so is das halt und damit müssen die Wochenenden halt herhalten. Zum Partymachen, zum Entspannen und ggf. zum Auskurieren (krank machen is schließlich was für die Schwachen, hat Darwin schon gewusst)

Bis Ende März is mein Studententicket noch gültig und ich habe vor das kostenfreie Bahnfahren weiterhin intensiv zu nutzen, grade und erst recht wegen der hohen Benzinpreise im Moment. Der Vorteil für meine werte Leserschaft – Lesestoff in mehr oder weniger regelmäßigen und gut verdaubaren Portionen.

Nebenbei fällt mir auf, dass es eigentlich nichts neues gib und ich eigentlich diesen Text nur geschrieben habe, um ein wenig beschäftigt zu sein. Wir erreichen dann auch bald die Heimat, ich springe in Zittau noch fix in die Trilex und dann kann das Wochenende los gehen, 48Stunden später geht’s dann auch schon wieder in die andere Richtung. Viel ist eben nicht dran an so einem Wochenende, daher ist jetzt erstmal Feierabend.

Sonntag, 9. Januar 2011

Unterwegs mit Dylan, Bob (und anderen)

Teil 1


Wieder einmal bin ich mit dem Zug unterwegs. Wohin? Überraschung - nach Hause.

Der Zug ist, wie so oft, gut gefüllt und der langhaarige Hippiehühne mit dem ich mir einen Viererplatz dieses Regionalexpresses teile versucht krampft die letzten Leistungsreserven aus seinem scheinbar hundert Jahre Alten Fujitsu Lifebook herauszuprügeln. Die Übermacht des MB Pros welches ich, auch mit ein wenig Stolz, direkt neben dieses 17Zoll-Monster (und ich spreche vom Notebook, nicht von seinem Kopf) gestellt habe, scheint ihn wenig zu beeindrucken. Macht nix. Ich will auch nur ein bisschen Musik hören.

Der Bob sorgt für gute Stimmung durch und zwischen meine/n Ohren. Zumal der Tag heute eigentlich ganz gediegen lief. Ich habe im Port nun endlich meinen finalen Platz beziehen können – direkt am Fenster, gesellige Arbeitsgruppe und die Chefs nicht im Rücken. Nicht das ich mich davor fürchten müsste, aber ich werde ungern beobachtet. Mit meinen Leistungen kann ich, glaube ich zumindest, ganz zufrieden sein. Beste Call-Leistungen über den gesamten Dezember, vorgegebene Individualziele erreicht und sämtliche Sonderaufgaben jeweils zeitnah und zu allgemeiner Glückseligkeit erfüllt. Der Bob wär’ stolz auf mich, auch wenn er grade vom „worthless foam from the mouth“ singt. Wenn er wüsste mit welchem Gesichtern man hier so reisen muss, wäre dass mit dem Mundschaum schon arg geschmeichelt. Aber der Bob muss bestimmt net mit dem Zug reisen. Ich ja eigentlich auch nicht, aber so komm ich wenigstens dazu mal den einen oder anderen Text zu schreiben.

Diesmal soll es aber nicht wieder so ausarten, Ebersbach wurde auch soeben erreicht und damit sind es nur noch wenige Minuten bis ich in den Trilex eilen muss. Daher wird hier auch fix ein Ende gefunden. Ich sag mal so: „I’m a clean cut kid and I went to college too.“

Damit geht jetzt also in ein sicher wiedermal zu kurzes Wochenende. Bisschen entspannen, mal schaun was da so geht – all zu viel wird’s nicht werden. Außerdem sitz ich in nichtmal 48Stunden ja wahrscheinlich schon wieder in einem Zug, der Dylan Bob wird mich begleiten, da bin ich mir sicher und „I’m younger than that now.“


Teil 2


Die Rückreise sozusagen und wieder sitze ich im Zug. Diesmal nicht etwa weil Schnee und Eis mich aufhalten würden oder meine Luxuskarosse ihren Dienst versagt. Im Gegenteil. Eine Warmfront zieht momentan über Deutschland und aus dem Wintermärchen ist innerhalb weniger Tage, ja vielleicht sogar nur weniger Stunden, eine eher nasse Angelegenheit geworden. Die Straßen sind komplett frei und auch die Fußwege lassen sich mittlerweile wieder stehenden Fuße meistern. Nach einer kurzen Verschnaufpause an der heimatlichen Ladestation macht auch die Batterie meines grünen Blitzes wieder mit. Demnach könnte ich ohne weiteres dem Individualverkehr frönen und dennoch zog es mich heute Abend wieder in den Trilex und nun sitze ich gemütlich auf einem mir eigenen Viererplatz, das MacBook auf dem Schoß und Martin Sexton in den Ohren.

Der Zug ist um diese Uhrzeit, ich bin etwas eher als sonst, ungewöhnlich voll aber noch hat scheinbar jeder ein Plätzchen gefunden, sodass ich – Jacke, Rucksack, Notebookschutzhülle säuberlich verteilt – bisher nicht behelligt wurde, Raum zu schaffen.

Warum fahre ich also lieber Zug? Einerseits treibt mich der mir eigene Geiz. Benzin kostet mittlerweile sogar bei unseren tschechischen Nachbarn knapp 1,30€ und ich fahre ja bekanntlich bis Ende März noch kostenfrei schienengebunden. Des Weiteren würde ich ja gar nicht zum Schreiben kommen. Mittlerweile nicht mal mehr auf Arbeit. Die Anruferzahlen sind seit Beginn des Weihnachtsgeschäfts kontinuierlich gestiegen und stagnieren momentan auf einem so hohen Niveau, dass ich nicht mal mehr weiss wann ich das letzte Mal mehr als 10 oder 20 Emails beantwortet habe. Nicht dass mich das sehr stören würde, ich telefoniere ja gerne, aber ein wenig Sorgen macht mir der Mailrückstand schon. Fragt sich warum. Geht mich schließlich nur wenig an und gehört sicher nicht zu meinen vorrangigen Zielen. Nächste Woche soll ein Teammeeting Licht ins Dunkel der neuen Strukturen bringen, ich bin gespannt.

Wenn ich grade mal dabei bin und noch ein wenig Zeit habe, wir passieren grade mal Bischofswerda, noch ein kurzer Ausblick. Diese Woche werden Bewerbungen geschrieben, hilft ja nix. Mal schaun wo es mich hinverschlagen wird. Dresden wäre schön, ist aber eher unwahrscheinlich – das könnt ja jeder kommen.

Ein Urlaub muss auch noch geplant werden. Auserkorenes Ziel sollen mal wieder die USA sein, Westküste diesmal und wenn alles so läuft wieder (bisher außerordentlich rudimentär) geplant, könnte man das schon fast als Gruppenreise deklarieren aber wie heißt es doch so schön: „The more, the merrier.“ Auch davon werde ich zu berichten wissen. Letzter Punkt: Ich will einen Hund.

Jetzt is aber Schluss, sonst artet das hier noch aus und meine geneigte Leserschaft gewöhnt sich am Ende noch an ellenlange Texte. Man liest sich.